jegi-hilft

Wir begleiten, unterstützen und helfen Menschen bei der sprachlichen, sozialen und beruflichen Integration.
Wir sind über sechzig Freiwillige und suchen für unsere Angebote zugunsten von Unterstützung Suchenden und Flüchtlingen Menschen wie Sie.

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Unterstützt. Verbindet. Baut Brücken. – für jeden der will
Wer wir sind
Persönliche Unterstützung
Gemeinsam suchen wir Lösungen bei Problemen und finanziellen Schwierigkeiten
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Schreibdienst
Verstehen. Beantworten. Schreiben. Bewerben. – Der Schreibdienst von jegi-hilft unterstützt
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Lernfoyer Deutsch
Die Deutsche Sprache üben und anwenden – Wir unterstützen gerne
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Lernfoyer Mathematik
Vermittlung von mathematischen Grundkompetenzen für Flüchtlinge zum Einstieg in eine Lehre EBA oder EFZ
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Kaffee VIVA
Ein Begegnungsort für alle: Zusammen Plaudern, Spielen, Kinder betreuen, Deutsch lernen, Leben teilen
jeden Mittwoch, ausser in den Schulferien
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Neuigkeiten und Informationen

Die nächsten Anlässe

Jegi-hilft Begegnungsabend am 21. Juni 2023 von 18-bis 21 Uhr

Alle Informationen sowie das Anmeldeformular befinden sich hier 
Gerne dürft ihr auch Begegnungsabend Plakat und fleissig verteilen 🙂 

Lernfoyer Deutsch

jeden Montag, 19.30 bis 21.00 Uhr
Kirchgemeindehaus Jegenstorf

Schreibdienst
jeden Dienstag in den geraden Kalenderwochen
17:15–19:15 Uhr
Franziskushaus

Brücken schlagen


Dieser Beitrag erschien im Jegenstorfer 1/2024

Am 25. November fand im Kirchgemeindehaus Jegenstorf ein Seminar zum Thema Transkulturelle Kompetenzen statt. Gut 20 Teilnehmende lauschten gespannt der von Jegi-hilft eingeladenen Referentin und Tagungsleiterin Isabelle M. Derungs, Weiterbildungsverantwortliche
bei der Schweizerischen Flüchtlingshilfe. «Um Brücken zu schlagen, muss man sich kennen», hielt sie einleitend fest. Aber wir neigen dazu, uns den eigenen Vorstellungen, Denkmustern und Voreingenommenheiten zu bedienen, wenn uns weniger Bekanntes begegnet. So gab sie uns vor, aus Nordsibirien zu stammen und zum Volk der Enzen zu gehören. Dieses kenne wohl niemand, deshalb gebe es keine Assoziationen. Aber wenn sie uns schon am Anfang gesagt hätte, dass sie aus dem Mekongdelta nach dem Vietnamkrieges geflüchtet sei, beginne das Kopfkino bereits zu laufen. «Zuhören ist wichtig», betont sie. Dies gerade ausserhalb unserer Komfortzonen und gegenüber uns weniger vertrauten Kulturen, wie sie uns bei Asylsuchenden begegnen.

Vertraut sein und werden
Fast spielerisch wurde ausgelotet, was unsere Kultur ausmacht, welche Bräuche, Sitten und Rituale uns prägen. Welche Moral- und Wertevorstellungen uns wichtig sind, wie und wann wir unserem Gegenüber Wertschätzung entgegenbringen. Und wo wir unseren Ich-bezogenen Individualismus hochhalten. Der Kollektivismus hat bei uns an Bedeutung verloren, ist aber bei anderen Völkern unverzichtbar, sei es die Ehre der Familiensippe oder der Gehorsam gegenüber dem Staat. Am Beispiel des Eisberges machte Derungs deutlich, dass wir oft nur den kleineren Teil des Verhaltens von fremdländischen Gästen auch wirklich sehen und verstehen. Oft machten diese für uns nicht nachvollziehbare Aussagen, die wir manchmal sogar als unehrlich empfinden. Am Beispiel der Maslov-Pyramide zeigte sie auf, dass es zuerst um die Grundbedürfnisse, also genügend Essen, ein Dach über dem Kopf und eine Grundsicherheit geht. Man solle sich mal auf die andere Seite stellen und sich vorzustellen versuchen, was uns in einem uns fremden Land als erstes wichtig wäre. Eines sei sicher: «Wir wachsen an und mit Schwierigkeiten. Auch wenn wir meinen, unser Gegenüber gut zu kennen, in seine Tiefe können wir dennoch nicht blicken.»

Freiwillig, nicht müssen
«Freiwillig arbeiten ist kein Müssen», betonte Derungs. Doch wie gelingt ein verständnisvolles Miteinander? Aktives zuhören und Interesse zeigen, Fragen stellen und nicht alles klären müssen, sei eines. Aber auch erklären, weshalb etwas für mich wichtig ist, weshalb ich etwas tue oder auch nicht. Sich gegenseitig achten, akzeptieren und verstehen wollen. Um den Erwartungen gerecht zu werden oder nicht gar auszubrennen, muss ich definieren, was und wie viel ich tun will. Es sei klug, einen Anker zu setzen, damit man nicht orientierungslos dahintreibe. Und man dürfe keine Dankbarkeit erwarten, damit man auch nicht enttäuscht werde, rät Isabelle Derungs. Schliesslich seine Asylsuchende lange hin- und hergerissen zwischen hierbleiben können/wollen und gehen müssen.

Robert Alder